lördag, november 14, 2009

ORD&BILD

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onomatopoetisk sa...

Sprechen Sie Whammo?

In der Bawag Foundation pfeifen es die Spatzen aus dem Untergeschoß: und zwar Edgar Allan Poe’s berühmtes Gedicht "Der Rabe", übersetzt in die drei "Vogelsprachen" Birdo, Voglo und Whammo. Sind für die Konstruktion der ersten beiden Sprachen Englisch respektive Schwedisch Pate gestanden, so orientiert sich Whammo an den lautmalerischen Ausdrücken in Comic-strips, deren Ästhetik Öyvind Fahlströms Werk zutiefst verpflichtet ist.

Gezeigt werden Grafiken, Multiples und Sound-Arbeiten des 1928 in São Paulo geborenen Schweden, die dessen interaktiven und politisch-engagierten Ansatz gut zur Geltung bringen.
Kritisch erhebt Fahlström seinen Zeichenstift gegen die Supermächte des Kalten Krieges und spickt seine kleinteiligen "world maps" mit Anspielungen auf die Hegemonieansprüche des Westens in der Dritten Welt. Treten diese Landkarten als magnetische Puzzlebilder auf, kann der Betrachter die bestehende Weltordnung gleichsam spielend verändern.

Damit seine Weltentwürfe aber nicht zu Spielereien für ein elitäres Kunstpublikum verkommen, entschied sich Fahlström für die Werkform des Multiple. In der Reproduktion seiner Arbeiten sah der Künstler nicht nur eine alternative Verbreitungsform seiner Ideen jenseits des Galerieraumes, sondern die Demokratisierung von Kunst schlechthin. Bedenkt man, dass seine Multiples durchschnittlich in einer Auflage von 50 Stück erschienen, so mutet Fahlströms Hoffnung auf eine Kunst für alle reichlich utopisch an. Umso mehr würde man ihn gerne fragen, ob die aktuellen Möglichkeiten von Kunstproduktion im Internet seine Wunschvorstellungen einlösen.